Dienstag, 12. März 2019

Bistum Trier: Ackermann wird ältere Missbrauchsfälle prüfen lassen

Das Bistum Trier wird länger zurückliegende Fälle sexuellen Missbrauchs von unabhängigen Experten prüfen lassen. Es geht dabei auch um mögliche Fälle in einem ehemaligen Internat in Gerolstein.

Das teilte das Bistum nach einem Treffen von Bischof Stephan Ackermann mit Beratern der Diözese mit. Demnach hat der Beraterstab schon damit begonnen zu prüfen, wie ältere Missbrauchsfälle aufgeklärt wurden. Bischof Ackermann will darüber hinaus Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen von einem externen Experten untersuchen lassen.

Versäumnisse oder Vertuschung sollen ans Licht kommen

Dazu gehören Fälle von sexueller und körperlicher Gewalt im Albertinum in Gerolstein. Das Internat in Trägerschaft des Bistums wurde Anfang der 80er Jahre geschlossen. Bischof Ackermann sagte, es müsse geprüft werden, ob es Versäumnisse oder Vertuschung von Fällen gegeben habe. Man könne Fehler eingestehen und aus ihnen lernen, so Ackermann.

swr.de


Gerolstein . Das Bistum Trier hat eingeräumt, dass Schüler eines ehemaligen Eifeler Internats sexuell missbraucht wurden. Nun soll ein unabhängiger Ermittler untersuchen, was im Albertinum vor sich ging – und, ob Vorfälle vertuscht wurden.  Seit dem Frühjahr 2018 hat der TV mit einigen Absolventen des Internats gesprochen. Sie erzählten von Nächten, die sie als Strafe draußen in der Kälte verbringen mussten, von Faustschlägen ins Gesicht, unsittlichen Berührungen beim Schwimmunterricht und Annäherungen unter der Dusche. Ein Priester soll die Schüler gezwungen haben, in der Beichte über Sex zu sprechen, während er sich befriedigte. Einen Subpräfekten soll es erregt haben, wenn die Schüler ihn strangulierten. Von diesen Vorwürfen will das Bistum Trier erst 2010 erfahren haben. 

volksfreund.de