"Dass der Missbrauchsbeauftragte Stephan Ackermann einräumen musste, dass es noch immer nicht in allen Diözesen wirklich unabhängige Ansprechpartner für Missbrauchsopfer gibt, spottet jeder Beschreibung." (rundschau-online.de)
"Kein Problem hat Ackermann damit, dass in einigen Fällen Bistumsbeschäftigte Ansprechpartner für Opfer von Missbrauch sind. Er gehe nicht davon aus, dass die benannten Personen an Weisungen des Bischofs hängen. Die Beratungsstellen der Bistümer hätten einfühlsame und erfahrene Mitarbeiter. Allein weil jemand unabhängig ist, heiße das noch nicht, dass er als Ansprechpartner besser geeignet sei. Wenn man aber wolle, dass die Unabhängigkeit zu erkennen ist, dann müsse das System komplett umgestellt werden. Die meisten Ansprechpartner seien deshalb bereits unabhängig von Bischof und Bistum." (swr.de)
Eine Frage, deren Antwort Bischof Ackermann bei seinem gestrigen Pressegespräch in Lingen heftig ins Stammeln gerieten ließ: Die Nachfrage, wie es mit den unabhängigen Ansprechpartnern aussähe - nach inzwischen neun Jahren.
Dass Ackermann bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage ins Stocken gerät, ist nachvollziehbar: In seinem eigenen Bistum gibt es seit Jahren heftige Kritik am Ansprechpartner. Dies bestätigte auch das Beschwerdemangement des Bistums Trier. Betroffene berichten über ihre tiefgreifend negative Erfahrungen. Im Bistum des Missbrauchsbeauftragten selbst wird nicht nur die Unabhängigkeit des Trierer Ansprechpartners Peter Rütten stark angezweifelt, sondern im Besonderen sein Umgang mit Betroffenen heftig kritisiert.
Quelle: bistum-trier.de
Hinzu kommt: Auf der Homepage des Bistums selbst wird seit zwei Tagen offiziell nur noch ein männlicher Ansprechpartner präsentiert: Peter Rütten. Die bisherige weibliche Ansprechpartnerin, die Juristin Gisela Lauer, wurde von der Homepage des Bistums entfernt. Weibliche Betroffene sind nun vor eine weitere Schwierigkeit gestellt: Sie müssen die Hürde überwinden, Detailfragen zu sexuellen Übergriffen dem einzigen Ansprechpartner im Bistum Trier, einem Mann, gegenüber zu beantworten.
- Ein weiterer Schlag ins Gesicht für die Betroffenen, die auf den Diplom-Theologen Peter Rütten, der u.a. mehrere Jahre für die Psychotherapie bei Sexualstraftätern beauftragt war, als Ansprechpartner im Bistum Trier angewiesen sind und deren Kritik, die inzwischen seit Jahren geäußert wird, von Bischof Ackermann bis heute nicht ernst genommen wird. / ca