Freisen: Das in Österreich geführte Ermittlungsverfahren gegen den in Freisen aufgewachsenen Pfarrer, der sich im Stift Klosterneuburg bei Wien an einem jugendlichen Ministranten vergangen haben soll (wir berichteten), ist eingestellt. Das teilt Friedrich Köhl, Erster Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Korneuburg, auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung mit. „Aus Beweisgründen“, fährt Köhl fort. Das Opfer habe keine Angaben zum Vorfall machen wollen, was nach österreichischem Recht berechtigt sei. Sonstige Beweismittel zur Überführung des Beschuldigten stünden nicht zur Verfügung. In diese Richtung ging bereits im September 2017 der Hinweis des Stifts Klosterneuburg. Auf dessen Homepage heißt es: „Es wurde zwar Rom von dem Vorfall informiert, aber keine zivilrechtliche Anzeige erstattet, da die Mutter des Kindes dies nicht wollte, um ihr Kind nicht weiter zu belasten und den Missbrauch nicht öffentlich bekannt werden zu lassen.“
Der beschuldigte Pfarrer lebte als Kind in Freisen, feierte dort seine Primiz und ist seit dem Jahr 2002 suspendiert. Er hatte zugegeben, in Unterfranken einen elfjährigen Jungen sexuell missbraucht zu haben.
Während das Verfahren in Österreich jetzt eingestellt ist, dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg nach wie vor an. Das hat die Staatsanwaltschschaft ebenfalls auf SZ-Nachfrage mitgeteilt.