Freitag, 16. November 2012

Wieso verweist das Bistum Trier auf den "kreuz.net-nahestehenden" Pfarrer Hendrik Jolie?




Hintergrund:

Priester gibt Beteiligung an Hass-Website zu - Offiziell hat sich die Katholische Kirche von der katholisch-fundamentalistischen Plattform "kreuz.net" immer distanziert. Doch nun hat ein Priester eingeräumt, dort publiziert zu haben. 




Die soeben veröffentlichte Stellungnahme des Bistums Mainz:
Erklärung des Bistums Mainz zu den Vorwürfen gegen Herrn Pfarrer Hendrick Jolie
Die Vorwürfe gegen Herrn Pfr. Hendrick Jolie, Mühltal bei Darmstadt, Priester des Bistums Mainz, beziehen sich auf die Form seiner Mitwirkung bei Veröffentlichungen im Internetportal kreuz.net. Dazu erklärt das Bistum Mainz:
Wir haben in den Veröffentlichungen von Herrn Pfr. Jolie nie eine Hetze vor allem gegen Ausländer, Muslime, Juden, Homosexuelle usw. feststellen können.
Soweit uns die Veröffentlichungen von Herrn Pfr. Jolie bekannt sind, haben sie eine kirchenpolitische Ausrichtung. Eine Vermischung mit „Rechten" oder gar nazistisch orientierten Parolen ist nicht ersichtlich.
Deshalb haben auch Versuche, ihn mit solchen Hetzen in Verbindung zu bringen, nach unserer Erkenntnis keine Grundlage. Kennzeichnungen, wie „Hassprediger", dürfen hier keine Anwendung finden.
Von den Verantwortlichen des Bistums Mainz ist mit Herrn Pfr. Jolie über seine kirchenpolitische Meinungsbildung öfter gesprochen worden. Aber wir hatten keine Veranlassung, dies mit einer Aktivität  von Pfr. Jolie in kreuz.net in Verbindung zu bringen. Unabhängig von dieser Position gilt Herr Pfr. Jolie in seiner Pfarrei als engagierter Seelsorger. Er ist auch offen für die ökumenische Zusammenarbeit.
Dies hat sich insofern geändert, als Herr Pfr. Jolie in den letzten Tagen einen „leichtfertigen Umgang" mit kreuz.net eingeräumt hat.
Daraufhin muss jetzt geklärt werden, ob dies einen unmittelbaren Verkehr mit der Redaktion von kreuz.net bedeutet, welchen Umfang diese Kontakte haben und welche Inhalte damit berührt sind.
Um dies zu klären, wird das Bistum Mainz in der kommenden Woche über die bisherigen Kontakte hinaus ein amtliches, förmliches Gespräch mit Herrn Pfr. Jolie führen.
Erst danach lässt sich eine verantwortliche Bewertung der Vorwürfe vornehmen. Die Öffentlichkeit wird danach informiert. Wir bitten darum, diese Situation insgesamt sorgfältig zu beachten und keine Vorverurteilungen zu fällen.

Mainz, 16. November 2012                                                                          
Bistum Mainz

Quelle: Bistum Mainz 


Übrigens: Der in Kritik geratenen Priester aus dem Bistum Mainz bekam im Jahr 1999 Verstärkung. Woher? Selbstverständlich aus dem Bistum Trier.