Der neue Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, sieht „das System Kirche“ in den Skandalen um sexuellen Missbrauch nicht als „Täterin“. Niemand habe den Tätern irgendwie die Möglichkeit eingeräumt, die Vertrauensstellung, die ihnen zu Recht zukomme, in einer so schlimmen Weise zu missbrauchen. Das betonte Müller in einem Interview mit NDR Kultur, das am Samstag gesendet werden soll. „Die Behauptung, dass diese Untaten im System Kirche liegen, muss ich als ein schweres Unrecht zurückweisen“, führte Müller aus. Er halte es aus theologischen Erwägungen nicht für richtig, dass sich die Kirche zur Täterin erkläre und die Täter dadurch entlaste.
(pm/kna 05.10.2012 mg)
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