Die Tagesordnung ihrer Herbstvollversammlung ist nur noch Makulatur. Die katholischen Bischöfe werden in dieser Woche in Fulda vor allem über das Thema Missbrauch sprechen. Es geht auch um ihre eigene Verantwortung.Und so suchen die Bischöfe erst einmal Orientierung in Fakten und Zahlen. In Fulda haben sie erstmals seit Menschengedenken ihre vorab festgesetzte Tagesordnung komplett umgekrempelt.
Zwei neue Fragen rücken in den Vordergrund: Wie steht es um die Verantwortung und Beteiligung von Bischöfen - an Taten selbst und vor allem an deren Vertuschung, insbesondere durch Versetzung der Täter und Manipulation der Akten? Und die zweite, nicht weniger beunruhigende: Sind die jetzt bekannt gewordenen Fallzahlen nur die Spitze des Eisbergs? Etwa weil Akten fehlen und sich zahlreiche Betroffene nicht gemeldet haben. Oder aber führen sie im Gegenteil zu einer Überzeichnung, weil in der Studie echte Täter und bloße Beschuldigte in einen Topf geworfen werden?