Donnerstag, 30. Mai 2013

"Church Whistle-Blowers Join Forces on Abuse" / Whistleblower aus der katholischen Kirche verbünden sich gemeinsam gegen Missbrauch

Sie nennen sich "katholische Whistleblower": Ein neu gebildetes Kader aus Priestern und Nonnen, die behaupten, dass die römisch-katholische Kirche ihre Sexualstraftäter weiterhin schützt.

Vor neun Monaten begann sich die Gruppierung zu organisieren, still und leise - ohne das Wissen ihrer Vorgesetzten und Kollegen. In dieser Woche planen sie, ihre Kampagne öffentlich zu machen.

Die meisten aus den 12 Mitgliedern des Lenkungsausschusses dieser Gruppe haben in der Vergangenheit bereits auf Priester hingewiesen, die missbraucht haben. Drei von ihnen sind Anwälte für kanonisches Recht und haben bereits Missbrauchsfälle bearbeitet. Vier von ihnen sagen, sie seien als Kind selbst missbraucht wurden.

Ihr Ziel, sagen sie, sei es, beide - Opfer und ihre Whistleblowerkollegen zu unterstützen und die Mängel in der Kirchenpolitik herauszufinden. Sie hoffen, nicht nur Minderjährigen zu helfen, sondern auch Erwachsenen, die den Priestern zum Opfer fielen, die ihre Macht durch Sexualität ausdrückten....

den vollständigen Artikel auf "nytimes.com" (New York Times) lesen


Anmerkung: Der Begriff "Whistleblower"

_____________________________________________________



Contact us at:  info@catholicwhistleblowers.org.


Mittwoch, 29. Mai 2013

Bischof Ackermann: "Denn wir brauchen die Impulse von außen" - aber nicht von Betroffenen, denn sie sind unerwünscht

"Unser Ausgangspunkt war die Idee, einen Beirat zu gründen, der die Umsetzung der Präventionsordnung begleitet.“ Daraus sei dann die Idee entstanden, ein Fachnetzwerk mit den vielen Akteuren innerhalb des Bistums und über den Rand der Kirche hinaus zu knüpfen. Das hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann beim ersten Netzwerktreffen am 24. Mai in Trier erklärt. „Denn wir brauchen die Impulse von außen". 

Rund 30 Expertinnen und Experten unterschiedlichster Institutionen wie etwa der Polizei, des Gesundheitsamtes, Fachberatungsstellen für Opfer, aber auch Psychiater und kirchliche Verbands- und Berufsgruppenvertreter hatten sich angemeldet, um mit dem Bistum und der gastgebenden Fachstelle Kinder- und Jugendschutz zum Thema Prävention ins Gespräch zu kommen. 

den vollständigen Artikel auf "cms.bistum-trier.de" lesen

Montag, 27. Mai 2013

Der Tag der Paradoxa: Papst Franziskus warnt vor Mafia, Kardinal Meisner will Beichtvater werden und das Berliner Generalvikariat warnt vor einem Sexualstraftäter


"Am Sonntag geht er immer in die Kirche"
Ein etwa 80 Jahre alter Mann wurde bereits mehrfach wegen Kindesmissbrauchs verurteilt. Die letzten Opfer lernte er in einem Gottesdienst kennen. Ein Generalvikar warnt nun alle Kirchen vor dem Mann... deutlich wird in dem Brief, dass der Generalvikar den möglicherweise weiterhin gefährlichen Mann kennt".

den vollständigen Artikel auf "morgenpost.de" lesen



„Brüder, lassen wir uns nicht versklaven" - Mit drastischen Worten hat Papst Franziskus das Übel beklagt, das von der Organisierten Kriminalität ausgeht ...




Kardinal Joachim Meisner (79) will nach seiner Pensionierung regelmäßig als Beichtvater im Kölner Dom tätig sein. Außerdem wolle er kranke Priester besuchen und "aushelfen, wo Not am Mann ist", sagte er in einem Interview der polnischen Kirchenzeitschrift "Gosc Niedzielny".

Australien: Kardinal George Pell räumt Vertuschung und Vernichtung von Beweismitteln ein

Kardinal George Pell hat Fehler beim Umgang mit Missbrauchsfällen in der australischen Erzdiözese Melbourne eingestanden. Mitglieder der Kirche hätten Fälle vertuscht und Beweismittel vernichtet, bestätigte der zu den Papstberatern zählende Erzbischof von Sydney am Montag vor dem Ausschuss des Regionalparlaments zur Aufklärung des Umgangs der Erzdiözese Melbourne mit sexuellen Missbrauchsfällen.

Montag, 20. Mai 2013

Australien: Erzbischof räumt vor Missbrauchsausschuss Vertuschung ein

Der katholische Erzbischof von Melbourne, Denis Hart, hat bei einer Parlamentsanhörung im australischen Bundesstaat Victoria zum Thema sexueller Missbrauch «Geheimniskrämerei und Vertuschung» eingeräumt. «Das hatte sich wie Mehltau über die Kirche gelegt», sagte Hart am Montag laut australischen Medienberichten.

Das Parlament des australischen Bundesstaates Victoria hatte im vergangenen Jahr den Untersuchungsausschuss eingesetzt, nachdem Polizei und Missbrauchsopfer schwere Vorwürfe gegen das Erzbistum Melbourne erhoben hatten. So soll die Erzdiözese die Zusammenarbeit mit der Polizei verweigert und Missbrauchsfälle sowie Selbstmorde von Missbrauchsopfern vertuscht haben.

Kirche in Serbien: "Sex, Kriminalität und Sünde unter dem Talar"

Bisher wurde der offensichtlich breit verbreitete sexuelle Missbrauch von Kindern - oft jünger als zehn Jahre - von der Serbisch-Orthodoxen Kirche unter den Teppich gekehrt. Gegen den Bischof der Diözese Vranje, Pahomije, ist gerade wieder ein Verfahren eröffnet worden, nachdem ein kirchlicher Mitarbeiter von seinem Missbrauch durch den Geistlichen seit Schulzeiten berichtet hatte ...

Kardinal Joachim Meisner: "Die Wunden der Missbrauchsopfer soll ein Glaubensfest Anfang Juni in Köln heilen"


Herr Kardinal, warum veranstalten Sie einen Gegen-Katholikentag?

Das ist ein Missverständnis. Der Eucharistische Kongress Anfang Juni in Köln hat mit dem Katholikentag überhaupt nichts zu tun. Vielmehr: als vor fast vier Jahren die sexuellen Missbräuche sichtbar wurden, hat mich das so erschüttert, dass ich überlegte, wie Heilung möglich ist. Die schaffen wir selbst nicht. Wir beten in der Pfingstsequenz „Heile, was verwundet ist“, und wir haben den Heiland in der Eucharistie in unserer Mitte. Diese Kraft wollen wir nun wirksam werden lassen mit einem großen Glaubensfest, damit die vielen Verwundungen wieder geheilt werden können.

Sind die Opfer direkt am Kongress beteiligt, oder widmet sich eine der 800 Veranstaltungen speziell der Missbrauchs-Problematik?

Die Opfer sind natürlich eingeladen wie alle katholischen Christen auch. Wir leben heute in einer Gotteskrise, in einer Glaubenskrise, in einer Kirchenkrise. Dabei haben wir Christus selbst in der Gestalt des Brotes unter uns, der aus allen Schwierigkeiten heraushilft. Das wollen wir mit dem Kongress bewusst machen.


den vollständigen Artikel auf "stuttgarter-zeitung.de" lesen

Kardinal Joachim Meisner:"Frauen sollen dazu ermutigt werden, drei bis vier Kinder zu bekommen und diese zu Hause groß zu ziehen"

Frauen sollten in Deutschland dazu ermutigt werden, drei bis vier Kinder zu bekommen und diese zu Hause groß zu ziehen. Das ist die Meinung von Kardinal Joachim Meisner ...

den vollständigen Artikel auf "n-tv" lesen

Donnerstag, 16. Mai 2013

Schottland: Kardinal O'Brien zieht sich nach Missbrauch zurück

Rom. Der in einen Sexskandal verwickelte schottische Kardinal Keith Patrick O’Brien wird das Land verlassen und sich für einige Monate zu Gebet, Buße und geistlicher Erneuerung zurückziehen. Das habe der emeritierte Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh nach Absprache mit Papst Franziskus beschlossen, teilte der Vatikan gestern mit.

O’Brien war als Erzbischof zurückgetreten und hatte auch nicht an der Wahl des neuen Papstes im März teilgenommen. Er entschuldigte sich öffentlich für sein Verhalten gegenüber Seminaristen, die er in den 1980er-Jahren sexuell belästigt hatte. Seine weitere Zukunft werde mit dem Heiligen Stuhl abgesprochen, berichtete Radio Vatikan. (dpa)

Quelle: sz-online.de

Belgien: 307 Belgier, die als Minderjährige von Geistlichen sexuell missbraucht wurden meldeten sich bei den Bistümern - Doppelt so viele waren es, die beim Schiedszentrum Klage einreichten - Ein Fall aus dem deutschsprachigen Raum

307 Belgier, die als Minderjährige von Geistlichen sexuell missbraucht wurden, haben sich im Laufe des vergangenen Jahres an eine der zehn Anlaufstellen gerichtet, die die Kirche selbst eingerichtet hat.

Die überdiözesane Kommission für den Schutz von Kindern und Jugendlichen stellte am Mittwoch den ersten Tätigkeitsbericht der Kontaktstellen vor, die im Januar 2012 von der Kirche eingerichtet worden war, weil sie - neben der Schiedszentrale für Missbrauchsopfer - auch in ihren eigenen Reihen unbedingt einen Dienst anbieten wollen, an den sich Opfer wenden können, um Gehör und Anerkennung zu finden und gegebenenfalls - was allerdings eher selten zu sein scheint - eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. 

Im Laufe des vergangenen Jahres meldeten sich 307 Missbrauchsopfer bei den Kontaktstellen. Doppelt so viele waren es, die beim Schiedszentrum Klage einreichten ...

Missbrauchsvorwürfe gegenüber Gründer der Johannesgemeinschaft

 Laut dem Generalprior, P. Thomas Joachim, gäbe es übereinstimmende Zeugnisse über „unkeusche Gesten“ von P. Philippe gegenüber erwachsenen Frauen, die von ihm geistlich begleitet wurden.

Die Verantwortlichen seitens der Kirche und der Gemeinschaft, die diese Zeugnissen kennen, erachten diese Aussagen als glaubwürdig. Es handelt sich dabei um fünf bis zehn Fälle. Laut dem Sprecher der Gemeinschaft kam es bei den Übergriffen aber zu keiner sexuellen Vereinigung. 

Diese Zeugnisse wurden an Bischöfe adressiert, die Oberen haben erst vor drei oder vier Jahren von den Vorwürfen erfahren. P. Philipp starb vor sieben Jahren. 

Auch vom Benoit Rivière, Bischof von Autun (Frankreich) und verantwortlicher Bischof der Gemeinschaft, gibt es inzwischen eine Erklärung. In einem Interview mit „La Croix“ äußerte er: „Diese Schwächen verhindern nicht, dass P. Philippe als Gründer eine Gnade Gottes empfangen hat. Er ist kein Modell, das man in allem nachahmen muss, aber es gibt einen Abgrund zwischen dem, was in manchen Kongregationen geschehen ist, und den Vorfällen bei den Johannesbrüdern.“ 


den vollständigen Artikel auf "kath.net" lesen


Info: "Gemeinschaft vom Heiligen Johannes": Zu den Schwerpunkten gehören missionarische Tätigkeiten und Jugend- und Studentenarbeit. In Wien ist die Gemeinschaft an der Katholischen Hochschulgemeinde engagiert ...Am 22. August 2006 wurde auch das Schwesternhaus, welches sich zuvor seit dem Jahr 2000 im Nachbarort Oberweiden in einem Bauernhof befand, offiziell von Kardinal Christoph Schönborn

Polen: Ein des sexuellen Missbrauchs beschuldigter katholischer Priester schlägt auf französisches Kamerateam ein - Video löst in Polen tiefe Bestürzung aus

Fotoquelle: "France24"


In Polen herrscht derzeit eine große Anspannung, da der katholischen Kirche Vertuschung von sexuellem Missbrauch vorgeworfen wird.

Am vergangenen Sonntag endete ein beabsichtigtes Interview französischer Journalisten mit einem katholischen Priester, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, in einer handgreiflichen Auseinandersetzung.

zum Video

"Interessant und thematisch brisant": Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl, katholischer Priester, Theologe und Kirchenkritiker trifft Uwe Loebens

Die Städtische Galerie Neunkirchen lädt im Rahmen der SaarART 2013 am Donnerstag, dem 16. Mai 2013, um 18.30 Uhr zu einer interessanten und thematisch brisanten "Kunstbegegnung" ein:


Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl, katholischer Priester, Theologe und Kirchenkritiker trifft Uwe Loebens.


Die zeichnerischen Arbeiten von Uwe Loebens sind von starker Emotionalität und Spontaneität geprägt. Ein zentrales Thema seiner Kunst ist die Gewaltausübung und schmerzliche Erfahrung des Menschen. In seinem Ausstellungsbeitrag setzt er sich mit dem Papsttum und Missbrauch in der katholischen Kirche auseinander.

Mit Loebens diskutiert Gotthold Hasenhüttl, der 2003 wegen eines gemeinsamen Abendmahls mit Protestanten vom Priesteramt suspendiert wurde. Nach jahrelangem Streit mit dem Bistum Trier wurde ihm 2006 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. 2010 trat Hasenhüttl aus der katholischen Kirche aus. Der Eintritt ist frei. 

Ausstellungsdauer:
25. April bis 16. Juni 2013 


Öffnungszeiten: 
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei. 




Montag, 13. Mai 2013

Trierer Bischof Ackermann einer der Top-Favoriten für Kölner Bischofsstuhl


Muss sich das Domkapitel von Deutschlands ältestem Bistum schon bald wieder auf die Suche nach einem neuen Bischof machen? Denkbar wäre dies. Im Erzbistum Köln wird in absehbarer Zeit ein Bischofsstuhl frei...

den vollständigen Artikel auf "volksfreund.de" lesen

Sonntag, 12. Mai 2013

Nachfolge Meisner: Von Ackermann bis Overbeck


)...) Bessere Chancen hätten andere: Zum Beispiel der Trierer Bischof Stephan Ackermann, in Kirchenkreisen hoch angesehen, auch wegen seines Engagements bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals.

Dass er die Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer aufgekündigt hat, wird ihm jedenfalls nicht negativ ausgelegt. Er stammt aus Nickenich bei Andernach, also noch aus dem Rheinland, und hat bei der ökumenisch ausgerichteten Heilig-Rock-Wallfahrt im vorigen Jahr viel Renommee gewonnen.

Die Diözese Regensburg ist meilenweit von einer transparenten Aufklärung sexueller Missbrauchsfälle entfernt. Beispielhaft zeigt das die über 50 Jahre andauernde Vertuschungsgeschichte des ehemaligen Domspatzen-Direktors Georg Friedrich Zimmermann.

Wie weit man in der Diözese Regensburg von einer im März 2010 über alle Medien verkündeten transparenten Aufklärung der Missbrauchsvorfälle tatsächlich entfernt ist, lässt sich vorzüglich an einer über 50 Jahre andauernden Vertuschungsgeschichte zeigen: An der Geschichte des ehemaligen Diözesanmusik- und Domspatzen-Direktors Georg Zimmermann, der wiederholt wegen „Unzucht mit Abhängigen“ aufgefallen ist...

Doch wer ist Adressat dieses Appells? Sein Vorgänger Gerhard Ludwig Müller, der zwischenzeitlich zum Präfekten der Glaubenskongregation aufgestiegen ist und daher seine eigene Unzulänglichkeit als vormaliger Regensburger Bischof aufklären müsste?





Dienstag, 7. Mai 2013

Was seine Exzellenz, der Missbrauchsbeauftragte Bischof Dr. Stephan Ackermann, in Burbach vielleicht noch klären sollte ...




  • wenn das Bistum bereits Ende der 90er Jahre darauf hingewiesen wurde, dass es zu sexuellen Übergriffen durch Pfarrer K. kam, waren die Taten zum damaligen Zeitpunkt noch nicht verjährt: 
      • Warum nahm das Bistum die Hinweise nicht ernst und vereitelte somit wissentlich eine mögliche Bestrafung des Täters? 
      • Hätte durch eine adäquate damalige Reaktion des Bistums Trier - wenn es denn die Hinweise Ende der 90er Jahre ernst genommen hätte - weiterer Missbrauch durch Pfarrer K. verhindert werden können?
  • Kann das Bistum Trier versichern, dass im Fall K. keine Hinweise auf mindestens ein weiteres weibliches Opfer vorliegen,  welches noch relativ jung  und - somit verständlicherweise - noch nicht bereit ist, über den Missbrauch zu sprechen bzw. ihn anzuzeigen? Kann das Bistum Trier ausschließen, dass es Hinweise auf mögliche weitere Übergriffe von Pfarrer K. gibt, die noch nicht verjährt sind?
  • Unterstützte der Täter, Pfarrer K.,  das "offiziell bekannte"  zweite Opfer in den letzten Jahren regelmäßig finanziell in nicht unerheblicher Höhe? Wenn ja:
      • hatte das Bistum Trier über diese Vorgänge Kenntnisse?
      • beteiligte sich das Bistum Trier direkt oder indirekt an diesen Zahlungen?

Bischof entlässt Missbrauchs-Priester - betroffene Gemeinden wurden höchst unterschiedlich darüber informiert

Triers Bischof Stephan Ackermann hat gestern zwei Pfarrern, die des Missbrauchs schuldig sind, endgültig gekündigt. Ein weiterer Pastor bat aus diesem Grund selbst um seine Entlassung. Alle Fälle sind strafrechtlich verjährt


Die Nachricht, dass zwei katholische Pfarrer aus dem Saarland sich wegen erwiesener Missbrauchs taten künftig nicht mehr kirchlich betätigen werden, erreicht die betroffenen Gemeinden auf höchst unterschiedliche Weise. Während Bischof Stephan Ackermann den Missbrauchs-Opfern in einem persönlichen Schreiben sein Bedauern darüber ausdrückte, „was sie an Leid erfahren mussten“, erreichte die Gemeinden die Nachricht offenbar nicht zeitgleich. Nach Informationen der SZ wurde die Burbacher Gemeinde St. Eligius, in der der Pfarrer Klaus K. (71) 30 Jahre lang bis zu seiner ehrenhaften Entlassung in den Ruhestand im September 2011 gewirkt hatte, bei einem Gottesdienst am Wochenende über die Entlassung K.s aus dem Klerikerstand in Kenntnis gesetzt. K. hat erwiesenermaßen mindestens zwei Mädchen missbraucht, wurde dafür jedoch nicht strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen, weil die Fälle verjährt waren. Eine der Betroffenen hatte jedoch bereits Ende der 1990er Jahre den damaligen Trierer Bischof auf die Taten des Burbacher Pfarrers hingewiesen. Das Bistum reagierte jedoch abweisend (!!!). Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der Bischofskonferenz ist, bekannte bereits Ende 2011 schwere Fehler des Bistums in diesem Fall. Pfarrer K. war an Heiligabend 2010 überfallen und schwer verletzt worden. Der Fall wurde nie aufgeklärt, doch die Vermutungen gingen dahin, dass Rache für die Missbrauchstaten im Spiel war.

Offenbar noch nicht informiert wurden die Gemeinden im Raum Schmelz-Lebach, in denen der Missbrauchstäter Paul-Werner F. tätig war. Wie die SZ aus Kleriker-Kreisen dort gestern erfuhr, seien zunächst nur die Pastoren informiert worden, dass F. Bischof Ackermann um seine Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten habe. F. soll in den 70er Jahren Messdiener missbraucht haben. Wie das Bistum gestern mitteilte, habe der Ex-Pfarrer aus Lebach-Gresaubach und Schmelz-Limbach „vor Abschluss eines kirchenrechtlichen Verfahrens gegen ihn wegen Missbrauchs seine Schuld eingestanden (!!!)  und von sich aus um Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten“. 

Ein weiterer 47-jähriger Bistumspriester aus der Vulkaneifel (siehe vorherigen Post, Anmerk.ca) habe von sich aus um Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten. Das sei reine Formsache, auch wenn offiziell der Papst darüber entscheiden müsse. Nach Angaben des Bistums hat er die Vorwürfe eingeräumt. Der Priester hat sich demnach vor mehr als zehn Jahren in der Vulkaneifel mehrfach an einem Jugendlichen vergangen. Dafür bekam der Messdiener Geld und das Versprechen des Geistlichen: „Das ist eine schöpfungsbejahende Lebensweise, die vor Gott nicht schlecht sein kann.“ Das Opfer verging sich später selbst an Messdienern, wurde dafür zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Geistliche jedoch kam nicht vor Gericht, weil die Taten nach zehn Jahren verjährt sind.




Montag, 6. Mai 2013



Privatleute deckten den Fall auf


Dass der Verstoß gegen die Auflage aufgedeckt wurde ist allerdings offenbar nicht dem Bistum zu verdanken, sondern einigen privaten „Einzelkämpfern“ aus dem Bistum Trier. Jedenfalls hatte das Blog MissBiT – Missbrauch im Bistum Trier in Zusammenarbeit mit Schafsbrief.de (Anspielung auf „Hirtenbrief“) drauf hingewiesen, dass der betreffende Priester im Puricelli-Stift in Rheinböllen tätig war. Obwohl er die Auflage hatte, keine öffentlichen Messen mehr zu zelebrieren, wurde im Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen für November 2011 angekündigt:
NEUE GOTTESDIENSTORDNUNG IN DER MARIENKAPELLE IM PURICELLI-STIFT
Zum 1. November 2011 beginnen wir mit einer neuen Gottesdienstordnung in der Marienkapelle. Pfarrer Michael [V.], der vom Bistum zum Studium freigestellt ist [Anmerkung: Er ist wegen des kirchlichen Missbrauchsverfahrens beurlaubt!], hat den Auftrag, in den Einrichtungen der Franziskanerbrüder seinen priesterlichen Dienst vor allen in der Feier der Liturgie auszuüben. Pfarrer [V.] wird jeden Mittwoch um 10.00 Uhr in der Marienkapelle die Heilige Messe feiern, die Freitagsmesse findet nach wie vor im wöchentlichen Wechsel mit der Pfarrkirche jeweils um 9.00 Uhr statt. Wir heißen Pfarrer [V.] in unserer Mitte herzlich willkommen und wünschen ihm gute Begegnungen und segensreiches Wirken im Puricelli-Stift.

Einsatz bei geistig und psychisch Kranken


„Das Puricelli-Stift Rheinböllen bietet Erwachsenen ab 40 Jahren, die infolge einer geistigen oder psychischen Erkrankung in besonderem Maße auf die Hilfe von Fachkräften angewiesen sind, ein Zuhause in Gemeinschaft. Träger des Puricelli-Stifts ist die Franziskanerbrüder Betriebs- und Beschäftigungs- gGmbH.“ [Quelle: Website des Puricelli-Stifts.] Der Priester, dem vorgeworfen wurde, einen Messdiener missbraucht zu haben (der dann später seinerseits Messdiener missbraucht haben soll – in seinem Prozess kamen die Vorwürfe gegen V. ans Licht), sollte also offenbar ausgerechnet in einer Einrichtung „wirken“ (vgl. Pfarrbrief), in der besonders schutzbedürftige Menschen untergebracht sind. Wie problematisch der – offenbar recht häufig praktizierte – Einsatz sexuell übergriffiger Priester in solchen Einrichtungen ist, hat die Berliner Therapeutin Angelika Oetken in einem lesenswerten Artikel dargestellt.

Kontakt mit Kindern – Puricelli-Stift entfernt Artikel


Bei seinem Wirken im Puricelli-Stift hatte Pfarrer V. offenbar auch Kontakt zu Kindern. Einen entsprechenden Artikel auf seiner Websitehat das Puricelli-Stift vor kurzem entfernt, deshalb hier der Text:
Bei einem von Pfr. [M.] und Pfr. [V.] gestaltetenökumenischen Gottesdienst in der Marienkapelle gedachten die Bewohner, Mitarbeiter und Gäste des Puricelli Stifts der Hl. Jungfrau Maria als ihre Patronin. Musikalisch umrahmt wurde die Andacht auch in diesem Jahr wieder vom Ellerner Frauenchor diesmal in Begleitung von Pfr. [V.] an der Orgel.
Auf der sich anschließenden Adventsfeier sorgten nicht nur die musikalische Darbietungen, bspw. das Flötenspiel vonYasemin und Chantal, bei den Bewohner und dessen Angehörigen und Betreuern für eine vorweihnachtliche Stimmung.
Auch Pfr. [V.] zeigte ungeahnte Talente und verblüffte die Anwesenden mit Einblicke in die hohe Kunst der Illusionen, die weit über manch bekannte Taschenspielertricks hinausragte.

Der Artikel (siehe Bild oben) war mit einem Foto illustriert, dass die Mädchen Yasemin und Chantal beim Flötenspiel zeigte – es waren also bei dieser Veranstaltung mit Pfarrer V. offenbar mindestens zwei Kinder anwesend.


Bischof Ackermann ist verantwortlich


Verantwortlich hierfür ist der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der deutschen Bischöfe, Stephan Ackermann. Denn in den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz zum sexuellen Missbrauch von 2010 heißt es:
45. Es obliegt dem Diözesanbischof, dafür Sorge zu tragen, dass die von ihm verfügten Beschränkungen oder Auflagen eingehalten werden. Das gilt bei Klerikern auch für die Zeit des Ruhestands.


Fragen zu dieser Angelegenheit wollte mir das Bistum Trier ausdrücklich nicht beantworten.

Update: Das Seelsorgeteam und Gremien der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen erheben Vorwürfe gegen die Bistumsleitung. „Wir fühlten und fühlen uns seitens der verantwortlichen Stellen nicht ausreichend informiert und fordern als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft, die die Verantwortung vor Ort tragen müssen, zukünftig bei solchen Konflikten im Vorfeld informiert und eingebunden zu werden, um entsprechend reagieren zu können“, sagte der Pfarreienratsvorsitzende Christian Klein gegenüber der Rhein-Zeitung.






Bistumssprecher André Uzulis: "Ich weiß nicht, was da gelaufen ist"

Obwohl vom Bistum weder Name noch Alter oder letzter Einsatzort des Geistlichen genannt wurden, schwieg es sich rasch herum, um wen es sich handelt.

Geheimzuhalten wäre die Information ohnehin nicht gewesen, wurde doch auch die letzte Pfarrei des Priesters durch ein Schreiben von Generalvikar Georg Bätzing offiziell informiert.

Was aber macht denn nun der gestrauchelte Priester? Bistumssprecher André Uzulis will sich zu konkreten Personalien nicht äußern, "höchstens ganz allgemein". Und da sei es so, dass, wer freiwillig gehe, sich "einen neuen Job suchen muss - und sehen muss, wo er bleibt".

Im Fall des 47-jährigen Bistums priesters dürften der Bischof selbst oder sein Generalvikar aber etwas Schützenhilfe geleistet haben. Nach Volksfreund-Informationen arbeitet er nämlich inzwischen in einem katholischen Medienhaus in Bonn, das von einem Trierer geleitet wird. "Ich weiß nicht, was da gelaufen ist", sagt der Bischofssprecher, der nach eigenen Angaben auch nichts über die Zukunft des 71-jährigen Klerikers sagen kann, den der Bischof wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Priesterstand entlassen hat.

Medien: "Ein unverständliches Verwirrspiel"




Der Trierer Bischof Ackermann hat zwei ehemalige Priester des Bistums wegen sexuellen Missbrauchs bestraft. Einer erhielt die höchste kirchliche Strafe und wurde aus dem Klerikerstand entlassen, der andere darf dauerhaft nicht mehr als Priester arbeiten.

Quelle / Video anschauen auf ARD-Mediathek

Ansgar Zender, SWR: 

"Eine Bestätigung des Bistums, welche Priester wegen Missbrauchs verurteilt wurden, gab es nicht. Nur eine kleine Pressemitteilung - weitere Stellungnahmen waren vom Bistum nicht zu erhalten. So bleibt es offen, ob es die neue Linie von Bischof Ackermann ist, hart durchzugreifen, oder ob es bei den Urteilen um besonders schwerwiegende Taten ging: dazu gab es keine Informationen. - Ein unverständliches Verwirrspiel, da die Täter im nächsten Amtsblatt des Bistums ohnehin veröffentlicht werden müssen."

Die Opferinitiative "MissBiT" glaubt, dass Bistum habe bei den Urteilen nur auf öffentlichen Druck hin gehandelt:

Thomas Schnitzler, MissBiT: 

"Das haben ja die letzten drei Jahre bewiesen: Erst wenn öffentliche Skandalisierungen erfolgen, erst wenn öffentlich Informationen durchsickern, dann reagiert die Kirche mit Entlassungen, mit sogenannten Ahndungen"







Bischof Dr. Ackermann entlässt Priester wegen erwiesenen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand Trier


– Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat nach Abschluss eines kirchenrechtlichen Verfahrens einen Priester aufgrund erwiesenen sexuellen Missbrauchs mit Datum 2. Mai 2013 aus dem Klerikerstand entlassen. Dies hat zur Folge, dass der Bestrafte alle Rechte als Priester verliert. Einem weiteren Trierer Bistumspriester wurde von Bischof Dr. Ackermann wegen erwiesener Missbrauchsvorwürfe die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes auf Dauer untersagt. Beiden jetzt Bestraften war bereits 2011 mit Beginn des kirchenrechtlichen Verfahrens gegen sie die Ausübung des priesterlichen Dienstes bis auf weiteres untersagt worden. Beide befinden sich im Ruhestand.

In einem Schreiben hat Bischof Dr. Ackermann die Menschen, die Opfer der sexuellen Gewalt geworden sind, informiert. Er hat dabei Folgendes zum Ausdruck gebracht: „Ich bedaure zutiefst, was Sie an Leid erfahren mussten. Als Bischof von Trier bitte ich Sie um Entschuldigung für das, was ein Priester unseres Bistums getan hat, wohl wissend, dass damit nicht ungeschehen gemacht werden kann, was Ihnen widerfahren ist.“

Ein weiterer Bistumspriester hat vor Abschluss eines kirchenrechtlichen Verfahrens gegen ihn wegen Missbrauchs seine Schuld eingestanden und von sich aus um Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten. Darüber wird der Papst befinden. Bischof Dr. Ackermann hatte den Beschuldigten bereits vom priesterlichen Dienst suspendiert.

Die früheren Gemeinden der drei Priester wurden am Wochenende durch ein Schreiben des Bischöflichen Generalvikars Dr. Georg Bätzing über den Ausgang des jeweiligen Verfahrens unterrichtet. Dr. Bätzing drückte darin seine Hoffnung aus, dass die entstandenen Verletzungen in den Gemeinden durch Gespräche, gegenseitige Zuwendung und das Gebet geheilt werden mögen. Er dankte all denen, die in der zurückliegenden Zeit schon zu einem solchen Weg der Heilung beigetragen haben.

Nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches waren die Taten verjährt; die Staatsanwaltschaft hatte ihre Untersuchungen eingestellt. Im Bistum Trier sind damit seit 2010 vier kirchenrechtliche Verfahren wegen sexueller Gewalt zum Ende gekommen. Im Juli 2012 endete ein Verfahren ebenfalls mit der Entlassung des Beschuldigten aus dem Klerikerstand. Insgesamt hat das Bistum Trier 22 Fälle von Verdacht auf sexualisierte Gewalt durch Priester bearbeitet.

Ex-Pfarrer ist nicht mehr Priester


Das Bistum Trier hat den ehemaligen Burbacher Pfarrer nach SR-Informationen aus dem Klerikerstand entlassen. Das Bistum bestätigte aber nur die Entlassung eines Ruhestandspriesters.

Der Ex-Pfarrer war 2011 vom Bistum beurlaubt worden. Er hatte sexuelle Kontakte zu zwei Messdienerinnen eingeräumt. Bischof Ackermann hatte damals Fehler bei der Aufklärung zugegeben.

Mit der Entlassung aus dem Klerikerstand verliert ein Priester alle Rechte, die er mit der Priesterweihe bekommen hat. Es ist die höchste Strafe für einen Geistlichen.

Trierer Bischof setzt erneut Missbrauchspriester vor die Tür

TRIER Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat offenbar zum zweiten Mal einen Priester wegen sexuellen Missbrauchs gefeuert. Der 71-jährige Geistliche aus dem Saarland soll sich in den 80er Jahren an minderjährigen Messdienerinnen vergangen haben.

Das Bistum kündigte auf Anfrage von volksfreund.de an, sich im Laufe des Tages zu äußern. Im Juli vergangenen Jahres hatte Bischof Stephan Ackermann einen emeritierten Theologierprofessor wegen Missbrauchs gefeuert.

Quelle: "volksfreund.de"

Missbrauch: Bischof Dr. Ackermann entlässt Priester


Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat nach Abschluss eines kirchenrechtlichen Verfahrens einen Priester aufgrund erwiesenen sexuellen Missbrauchs mit Datum 2. Mai 2013 aus dem Klerikerstand entlassen.

Dies hat zur Folge, dass der Bestrafte alle Rechte als Priester verliert. Einem weiteren Trierer Bistumspriester wurde von Bischof Dr. Ackermann wegen erwiesener Missbrauchsvorwürfe die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes auf Dauer untersagt. Beiden jetzt Bestraften war bereits 2011 mit Beginn des kirchenrechtlichen Verfahrens gegen sie die Ausübung des priesterlichen Dienstes bis auf weiteres untersagt worden. Beide befinden sich im Ruhestand.

Samstag, 4. Mai 2013

Soeben offiziell in der Abendmesse verkündet: 2. Priester aus dem Bistum Trier aus dem Klerikerstand entlassen





Gauck fordert weitere Aufklärung der Missbrauchsskandale: "Die Enttäuschung über die Aufarbeitung dürfe nicht zur Entmutigung werden."

Bundespräsident Joachim Gauck fordert die weitere Aufarbeitung der Missbrauchsskandale der vergangenen Jahrzehnte in Kinderheimen, Schulen und kirchlichen Einrichtungen. "Wir müssen in Deutschland eingestehen - in Ost wie West: Es gab solche Fälle tausendfach - es gab tausendfach den unwiederbringlichen Verlust von Vertrauen", sagte Gauck am Freitag bei der 60-Jahr-Feier des Deutschen Kinderschutzbunds in München. Die Enttäuschung über die Aufarbeitung dürfe nicht zur Entmutigung werden. "Die gesellschaftliche Verständigung muss weitergehen", sagte Gauck. Die Opfer hätten ein Recht auf Unterstützung durch die Gesellschaft. "Genauso wie wir heute alles daran setzen müssen, Missbrauch keinen Raum zu geben, genauso entschlossen müssen wir auch die Untaten der Vergangenheit zum Thema unserer Gegenwart machen."
Quelle:" t-online.de"

Niederlande: Zuwachs an Missbrauchsmeldungen

Seit der Einrichtung der Meldestelle im Jahr 2010 gingen den Angaben zufolge rund 2.700 Berichte über Missbrauch ein. Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Fälle sexueller Gewalt gemeldet worden seien, richte sich die Aufmerksamkeit nun verstärkt auf psychische und körperliche Gewalt. Anfang März hatte die von den niederländischen Bischöfen eingesetzte sogenannte Deetman-Kommission einen Bericht zu sexuellem Missbrauch von Mädchen in kirchlichen Einrichtungen veröffentlicht.

Ahrensburg: Missbrauchs-Verein löst sich auf

Ahrensburger Initiative will nach drei Jahren "Staffelstab" an die Gesellschaft abgeben

Nach drei Jahren wird sich der Verein Missbrauch in Ahrensburg zum 22. Juni auflösen. Das hat der Vorsitzende Anselm Kohn jetzt bekannt gegeben. "Das bedeutet nicht, dass sich die Betroffenen nicht weiter vernetzen", sagte Kohn am Rande einer Podiumsdiskussion beim Kirchentag in Hamburg. So bleibe es beispielsweise besonders wichtig, dass sich alle, "die nur das kleinste Puzzleteil beitragen könnten", an der Aufarbeitung der Fälle in Ahrensburg beteiligten. Sie sollten sich, so Kohn, an die unabhängige Kommission wenden, die die Kirche zur Aufklärung eingesetzt hat.

Den Verein, den die Betroffenen der Ahrensburger Missbrauchsfälle im Juni 2010 gegründet hatten, werde es aber nicht weiter geben. "Man kann das Engagement für ein solches Thema nur schwer in die Struktur eines Vereins einbinden", erklärte Kohn. Vor allem aber sei es inzwischen an der Zeit, den "Staffelstab" weiterzugeben. "Die Verantwortung muss an die gesamte Gesellschaft übergehen."

Mittwoch, 1. Mai 2013

Australien: Versicherungsgesellschaft der katholischen Kirche zahlt 23 Millionen Euro an Opfer

Die Versicherungsgesellschaft der katholischen Kirche im australischen Bundesstaat Victoria hat rund 23 Millionen Euro als Entschädigung an 600 Missbrauchsopfer ausgezahlt. Wie der Fernsehsender ABC am Dienstagabend berichtete, teilte dies die Versicherungsgesellschaft CCI vor einer staatlichen Untersuchungskommission zum Missbrauchsskandal mit.


Anmerkung ca:  Dies entspricht durchschnittlich mehr als 38.000 Euro pro Opfer.


Australien ist weltweit erst das zweite Land, das den institutionellen Missbrauch von Schutzbefohlenen untersucht. Das erste war Irland. Die sogenannte Ryan-Kommission beleuchtete die jahrzehntelange Misshandlung von Kindern in 60 staatlichen Schulen, die von der katholischen Kirche geleitet wurden. 2009 legte die Kommission ihre Ergebnisse vor. Irland war schockiert...

Schweigegelübde und Beichtgeheimnis werden aufgehoben

Richter Peter McClellan war eindeutig. Als der Vorsitzende der Missbrauchsuntersuchung der Presse seine fünf Kommissionsmitglieder vorstellte, machte er eines klar: Nichts sei tabu. Nicht die Vertuschungsversuche der Kirche, nicht das Abschieben bekannter Kinderschänder im Klerus in andere Gemeinden. Früher bindende Schweigegelübde, die Opfer bisher daran gehindert hatten, über die Täter und ihre Taten zu sprechen, würden aufgehoben. Genauso wie das Beichtgeheimnis. 

den vollständigen Artikel auf "dradio.de" lesen


Streit um Kommission - Missbrauchsbeauftragter fordert Aufarbeitung

Der Missbrauchsbeauftragte der deutschen Bundesregierung fordert eine unabhängige Kommission. Die Bundesjustizministerin lehnt den Vorstoß ab.

Anlass für Rörigs Forderung nach einer unabhängigen Kommission war zu Beginn 2013 das vorläufige Scheitern einer breit angelegten Untersuchung über die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche, mit der die Deutsche Bischofskonferenz den Kriminologen Christian Pfeiffer beauftragt hatte.




"Es sind Christen mit gesundem Menschenverstand, aber nicht mehr – sie gehen auf Distanz. Wenn wir so wollen: Satelliten-Christen, die eine kleine Kirche nach eigenem Maß haben. Um es mit den Worten Jesu in der Offenbarung des Johannes zu sagen: laue Christen. Solche Christen sind der Versuchung der weltlichen Klugheit erlegen.“

Quelle: "de.radiovaticana.va"