Mittwoch, 29. August 2012

Kommentar zu der Einladung des "dokumentartheater berlin" an Stephan Wahl



Foto: Bistum Trier



Na, Herr Wahl!

Das ist doch mal  was: eine Exklusiv-Einladung des "dokumentartheater berlin" für ein Stück, das das wahre Leben schrieb. Und Sie dürfen live dabei sein. Damals waren Sie es ja nach eigenen Angaben nicht und haben von all den menschlichen Abgründen, die unmittelbar um Sie herum stattfanden, nichts mitbekommen.

Ihr „geistiger Mentor“, einer der Hauptmissbrauchstäter auf dem Aloisiuskolleg,  der sich laut Angaben selbst als pädophil bezeichnete,  morgens mit den Jungs duschen ging und dabei seinem „Hobby“, der „erotischen“ Fotografie, frönte. Beuteschema: schmale, wilde Knaben, Jungs mit einer „Bedürftigkeit, die aus der Abwesenheit des Vaters herrührt“. Ihr „geistiger Mentor“, der sein Zimmer in unmittelbarer Nähe zu den „Kleinen“ hatte. Ihr „geistiger Mentor“, der als Choleriker beschrieben wird, der seine Schüler auf der Toilette nächtigen und nackt einsperren ließ.  Ihr „geistiger Mentor“, der seine „Lieblinge“ hatte. Ihr „geistiger Mentor“, dessen Schlüsselbund unverkennbar zu hören war, wenn er sich durch die Flure schlich und dessen Klappern noch heute manch einen Betroffenen nicht vergessen lässt.  Ihr „geistiger Mentor“, von dem berichtet wird, dass man auf dem Schulhof über seinen riesigen Penis sprach, den manche Kinder sahen, wenn sie beim Duschen „gemustert“ wurden.

Jetzt mal ernsthaft, Herr Wahl: Sie haben nichts mitbekommen? Gar nichts? Da gab es absolut keine Verdachtsmomente? Keine Gerüchte? Keine Bemerkungen? Kein Getuschel auf dem Schulhof? Keine Hilferufe?  Da gab es niemanden unter den Betroffenen, der durch seine Verhaltensweise auffiel?

Herr Wahl, Sie waren dort! Wie vielen Mitschülern während Ihrer Zeit auf dem Aloisiuskolleg haben Sie in die Augen geschaut, deren Seelen um Hilfe schrien?

Und Ihr „geistiger Mentor“ war einer der Haupttäter.  – Aber Sie sagen, Sie haben nichts mitbekommen.

Nach Ihrem Abitur am Alosiuskolleg und dem Studiumabschluss  katholischer Theologie und Philsophie,  kehren Sie zurück an das Aloisuskolleg: und absolvieren ein Praktikumsjahr als Erzieher der Jahrgangsstufe 11 im Internat. Auch hier wieder: Nichts mitbekommen.

Ihr „geistiger Mentor“ hielt die Predigt bei Ihrer Primiz – was ja auch schon etwas heißen mag. Aber warum auch nicht? Schließlich haben Sie ja von alledem nichts mitbekommen. Oder als Frage formuliert: Meinen Sie, dass vor und von sich selbst behaupten zu müssen?

Doch wie verhielten Sie sich, nachdem immer mehr grausame Details Ihres „geistigen Mentors“  ans Tageslicht kamen?  Er verstarb, ohne dass die Bonner Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen möglicher noch nicht verjährter Fälle abschließend ermitteln konnte - und die Jesuiten laden ausgerechnet Sie ein, die Beerdigungszeremonie mitzugestalten! Hallo?!

Zum Zeitpunkt seiner Beerdigung wussten Sie allerdings schon, was man Ihrem „geistigen Mentor“ vorwarf.  Aber kein Grund für Sie, als Kommunikationsdirektor im Bistum Trier  – ausgerechnet im Jahr 2010 ein Zeichen zu setzen. In dem Jahr, als der Tsunami Deutschland erreichte.

Und Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann, hat -  urplötzlich,  aus welchem Grund auch immer - das starke Bedürfnis, sich genau zu diesem Zeitpunkt hinter Sie zu stellen und zu behaupten: „Ich sehe, völlig ungeachtet der möglichen Verfehlungen des Jesuitenpaters, keinen Grund, warum Monsignore Wahl das Begräbnis nicht hätte vornehmen sollen“.  Ungeachtet der möglichen Verfehlungen?! Oha!

- Wohlbemerkt, dies geschah nur wenige Monate, nachdem Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann,  zum „Missbrauchsbeauftragten“ der Deutschen Bischofskonferenz gekürt wurde! Und Sie dürften selbst zugeben, dass man solch ein harmonisches Auftreten von Eurer Exzellenz und Ihnen, Herr Wahl, gar nicht mehr gewohnt war.

Und dann folgt Ihre inzwischen legendäre Aussage, über deren Ausmaß und Tragweite Sie sich offensichtlich gar nicht bewusst waren:  "Ich stehe auf der Seite der Opfer und unterstütze den Kurs der radikalen Aufklärung."

Eine eindeutige Positionierung – wenn Sie nicht  unmittelbar zuvor maßgeblich an den Beerdigungsfeierlichkeiten Ihres „geistigen Mentors“ und  dem Mann, der sich an Ihren  damaligen Mitschülern verging, beteiligt gewesen wären.  Damals - so Ihre Behauptung - nichts bekommen. Zum Zeitpunkt der Beerdigung jedoch:  wohl wissend, mit welchen Vorwürfen man ihn inzwischen konfrontiert hatte.

Ihre Aussagen haben dadurch an Eindeutigkeit und Glaubhaftigkeit verloren.  Zweifel wurden geschürt. Ebenso wie Misstrauen. Berechtigterweise.

Und das „dokumentartheater berlin“ lädt Sie ein, Ihren eigenen Worten Taten folgen zu lassen. Na, wenn das mal keine Chance ist, sich der eigenen Vergangenheit und somit sich selbst zu stellen!

Vielleicht kann Aljoscha Ihnen dabei helfen. - Nicht ohne Grund!

In diesem Sinne. Grüße ans Bistum Trier.

Montag, 27. August 2012

Aloisiuskolleg Bonn-Bad Godesberg: "Er war mein geistiger Mentor", sagt Monsignore Stephan Wahl


Monsignore Stephan Wahl stammt aus dem Rheinland: Er wurde am 28. Mai 1960 in Bonn geboren.
 Nach seinem Abitur am Aloisiuskolleg Bonn-Bad Godesberg studierte er katholische Theologie und Philosophie. 
(Quelle: "wikipedia")


Der Hintergrund: Stephan Wahl soll Ende Juli "maßgeblich an den Beerdigungsfeierlichkeiten" eines unter Missbrauchsverdacht stehenden Jesuitenpaters mitgewirkt haben. Der Ex-Schulleiter am Bonner Aloisius-Kolleg war im Alter von 82 Jahren gestorben.

Fernsehpfarrer Wahl sagte am Freitag unserer Zeitung, auf Einladung der Jesuiten die Beerdigung des Paters übernommen zu haben. Als langjähriger Schüler des Aloisius-Kollegs habe er zu dem ehemaligen Schuldirektor eine besondere Beziehung gehabt: "Er war mein geistiger Mentor", sagt Wahl, "hat später auch die Predigt bei meiner Primiz gehalten." Von sexuellen Übergriffen des Jesuitenpaters habe er "nie etwas mitbekommen", sagt der Fernsehpfarrer, "aber ausschließen kann ich das auch nicht". 

Den Vorwurf, sich nicht mit den Missbrauchsopfern solidarisiert zu haben, nennt Wahl "abstrus": "Ich stehe auf der Seite der Opfer und unterstütze den Kurs der radikalen Aufklärung."

Rückendeckung bekommt der Fernsehpfarrer auch vom Hauptadressaten des offenen Briefs, Triers Bischof Stephan Ackermann (47), der zugleich auch Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bischöfe ist. "Ich sehe, völlig ungeachtet der möglichen Verfehlungen des Jesuitenpaters, keinen Grund, warum Monsignore Wahl das Begräbnis nicht hätte vornehmen sollen", sagte Ackermann gestern unserer Zeitung. 

Text und Bildquelle: "Trierischer Volksfreund", 24.09.2010

Mittwoch, 15. August 2012

Ein Bischof in der Arbeitsagentur


Kommt ein Bischof ins Jobcenter und meldet sich arbeitslos – ist das ein Witz, zynische Öffentlichkeitsarbeit oder eine angemessene Methode, mediale Aufmerksamkeit auf Langzeitarbeitslosigkeit zu lenken? Auf diese Frage liefert auch Stephan Ackermanns Besuch in der Trierer Agentur für Arbeit keine Antwort.

" In dem Feld „Persönliche Qualifikationen“ hat der Mitarbeiter des Bischofs auch die Selbstbewertung der Soft Skills vorgenommen: Heiterkeit, als Ackerman verliest, dass es zwar Häkchen bei Einfühlungsvermögen und Auffassungsgabe, Kommunikationsfähigkeit und Sorgfalt gegeben habe, nicht aber bei Motivation, Leistungsfähigkeit und ganzheitlichem Denken."



zum Artikel auf "16vor.de"




Dienstag, 7. August 2012

"Beurlaubter Pfarrer setzt sich über Messe-Verbot hinweg"

Lebach/Trier. Ein Pfarrer aus Lebach, der wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch zurzeit beurlaubt ist, hat trotz eines vom Bistum Trier ausgesprochenen Verbotes eine Messe gefeiert. Einen Tag, nachdem das Bistum ihn beurlaubt hatte, hielt der 65-Jährige am vergangenen Dienstag ein Sterbeamt und eine anschließende Beerdigung ab, wie Bistumssprecher Stephan Kronenburg gestern der SZ bestätigte. "Das ist aus unserer Sicht nicht in Ordnung", sagte Kronenburg. Das Bistum habe, als es davon erfahren habe, Kontakt zu dem Geistlichen aufgenommen. Dieser habe versichert, er werde sich an das Verbot halten. Im konkreten Fall habe er allerdings - so schildert das Bistum die Aussage des Pfarrers - eine Ausnahme gemacht: Zu einem Zeitpunkt, als er noch nicht beurlaubt gewesen sei, habe er den Angehörigen des Verstorbenen versprochen, das Sterbeamt zu halten. Kronenburg sagte, dies sei mit dem Bistum nicht abgesprochen gewesen. "Er hat das für sich entschieden, weil er sich dem Verstorbenen und seiner Frau verbunden fühlte." Auf die Frage, ob dies für den 65-Jährigen Folgen haben werde, sagte der Bistumssprecher: "Er ist beurlaubt. Mehr geht nicht."




Montag, 6. August 2012

"Bischof verliert seine Chef-Sprecher"

Exodus in der Kommunikationsabteilung des Bistums: Nachdem erst vor wenigen Tagen Ex-Fernsehpfarrer Stephan Wahl den Direktorensessel verlassen hat, sagt nun auch Bischofssprecher Stephan Kronenburg Adieu. Zumindest dessen Nachfolge scheint in trockenen Tüchern zu sein.

Monsignore Stephan Wahl (52), der Leiter des Strategiebereichs Kommunikation und Medien, hat den Job zum 1. August aufgegeben (der TV berichtete). Begründung des ehemaligen Wort-zum-Sonntag-Sprechers: Seine beim Amtsantritt gesetzten Ziele habe er erreicht; jetzt wolle er ein halbes Jahr eine Auszeit nehmen "und dann irgendetwas ganz anderes machen".

Der Wahl-Nachfolger ist für 40 Mitarbeiter zuständig, ein Theologiestudium muss der zukünftige Direktor nicht absolviert haben. Nach Stephan Wahl geht Ende des Jahres auch sein langjähriger Stellvertreter Stephan Kronenburg. Der 46-Jährige leitete zuletzt seit sechs Jahren den Arbeitsbereich Externe Kommunikation, zu dem neben der Pressestelle auch die Online-Kommunikation und der Bereich Bistumsveranstaltungen gehören.

Kronenburg wechselt als Chef der Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zum Bistum Münster, wo mit Felix Genn ein alter Bekannter auf dem Bischofsstuhl sitzt. Genn war bis 2003 Weihbischof in Trier.

den ganzen Artikel im "Trierischen Volksfreund" lesen


Lebach: Lebacher Pfarrer hielt Beerdigung ab

Der am vergangenen Montag beurlaubte Lebacher Pfarrer hat am Folgetag noch ein Sterbeamt mit anschließender Beerdigung abgehalten. Das bestätigte das Bistum Trier.

Ein Sprecher sagte, dies sei mit der Bistumsleitung nicht abgesprochen gewesen. Der Pfarrer habe aber den Angehörigen des Verstorbenen versprochen, die Beerdigung zu halten.

Der Priester ist beurlaubt, da die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs ermittelt. Der Mann bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

Quelle: sr-online.de

Samstag, 4. August 2012

Lebach: montags offiziell vom Bistum Trier "beurlaubt", dienstags Messe zelebriert?







Unser „Ich-bin-wirklich-Doktor“ und Pressesprecher des Bistums Trier, Stephan Kronenburg, äußert sich zum Fall Lebach wie folgt:

„Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung, nichts desto trotz ermittelt die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken und das ist für uns dann schon Anlass genug, um da auch Maßnahmen zu ergreifen. Es sind vorläufige Maßnahmen: Er ist also vorläufig beurlaubt, bis der Sachverhalt dann wirklich geklärt ist. Aber wir hielten es wirklich für notwendig, aufgrund dieser staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, jetzt schon diese Maßnahmen zu ergreifen.“

Grundsätzlich: Wir schließen uns selbstverständlich der Unschuldsvermutung an, bis das Gegenteil bewiesen sein sollte.

Aber dann behauptet Kronenburg doch tatsächlich:  „Wir hielten es für notwendig, aufgrund dieser staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, jetzt schon diese Maßnahme zu ergreifen.“

Holy shit! Was für eine Aussage?! Denn genau diese Behauptung hat es in sich: „Wir hielten es für notwendig (…) aufgrund der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen (…).“ Umkehrschluss: Gäbe es keine staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, hätte das Bistum Trier es folglicherweise auch nicht für notwendig erachtet, diese Maßnahme einer „vorläufigen Beurlaubung“ zu ergreifen!

Hätte sich die Familie des Opfers nicht an die Staatsanwaltschaft gewandt, sondern direkt an das Bistum Trier, wäre hier wohl nichts passiert. So zumindest sind die Erfahrungswerte, die belegen, dass manch ein Opfer an Eides statt versichert hat, sexuell missbraucht worden zu sein, doch der mutmaßliche Täter weiterhin Messen zelebrieren darf und weiterhin Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hat.  Während manch mutmaßlicher Täter sich selbst aus der Öffentlichkeit zurückzieht, bis die Angelegenheit geklärt ist und manch  anderer – trotz Vorwurf des sexuellen Missbrauchs - weiter zelebriert, ist es dem Bistum Trier offensichtlich bis heute nicht gelungen, eine klare Regelung zu finden, was passiert, wenn ein mutmaßliches Opfer Vorwürfe gegen einen Priester erhebt.

Vielleicht wäre es in diesem Zusammenhang auch hilfreich, wenn der „Missbrauchsbeauftragte“ im Bistum Trier, Peter Rütten, einmal öffentlich klarstellt, wo seiner Meinung nach lediglich eine „Distanzunterschreitung“ vorliegt und wo sexueller Missbrauch beginnt. Nicht ohne Grund, Herr Rütten!

Aber zurück zu der Vorgehensweise des Bistums Trier:   

Das Bistum Trier hat bis heute noch keine Meldung zur Thematik des sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier "freiwillig" herausgegeben. Es geschah bisher ausschließlich auf Druck der Öffentlichkeit.  Verwertbare Daten,  so z.B. die Anzahl der Täter oder die Anzahl der Opfer,  liegen bis heute nicht vor. Man darf sich also berechtigterweise fragen, was sich hinter dieser Meldung verbirgt. 

Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Auf der Seite des Bistums Trier ist nachzulesen: "Gemäß der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz hat Prälat Werner Rössel, der Stellvertretende Generalvikar des Bistums Trier, die kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet und den Pfarrer am 30. Juli beurlaubt. Zudem wurde ihm untersagt, öffentlich die Heilige Messe zu feiern und andere Sakramente zu spenden.


Wenn das Bistum Trier in diesem Fall tatsächlich am Montag, dem 30.07.2012 den Priester, bzw. ehemaligen Dechanten,  beurlaubt hat und ein Zelebrationsverbot ausgesprochen hat, wie kann es dann sein, dass er am Dienstag, dem 31.07.2012 noch eine Messe zelebrierte? Um im Kirchenjargon zu bleiben:  "Ein Wunder?!"  

Dass ein Priester in seinem Urlaub Messen zelebriert ist nichts Ungewöhnliches.  Allerdings nicht unter diesen Umständen.  Welchen Eindruck erweckt das Bistum denn nun mit dieser Vorgehensweise? Wird da nicht ein hochgefährliches Signal gesandt: Priester, die sich offiziell „im Urlaub“ befinden und Messen zelebrieren (Urlaubsvertretung inklusive),  können mutmaßliche Täter sein! Hoppala?! Sie sind zwar vom Bistum „beurlaubt“, allerdings, weil gegen sie staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eingeleitet wurden.

Offensichtlich wollte das Bistum Trier im Fall Lebach demonstrieren, wie schnell es reagieren kann – wenn es denn möchte. 

Hinzu kommt, dass es irritiert, dass diese Meldung innerhalb weniger Stunden nicht nur von den großen deutschen Tageszeitungen und Fernsehanstalten übernommen wurde, sondern selbst „Provinzblätter“ deutschlandweit über den Fall Lebach informierten. 

Alles in allem: ein netter Versuch des Bistums, sich um eine demonstrativ konsequente Vorgehensweise und "Null-Toleranz" zu bemühen. Jedoch wäre es mit Sicherheit einfacher gewesen, die Gläubigen davon zu überzeugen, die Erde sei eine Scheibe.

Übrigens erschien ein Tag zuvor die Meldung: "Ein anderer Priester aus dem Bistum Trier, dessen pädophile Neigungen bekannt wurden, sei von einem Arzt arbeitsunfähig geschrieben worden." Wo bleibt also hier die Konsequenz? Weiterer Einsatz und somit der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen ist demnach vorprogrammiert.

Kronenburg: "Aber wir hielten es wirklich für notwendig, aufgrund dieser staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, jetzt schon diese Maßnahmen zu ergreifen."



direkt zur Sendung

Bistum Trier beurlaubt Lebacher Pfarrer wegen Missbrauchsvorwurf


Trier/Lebach. Das Bistum Trier hat am Montag einen 65-jährigen Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft in Lebach wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch beurlaubt. Wie das Bistum am Freitag mitteilte, ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen den Priester. Ihm wird vorgeworfen, er habe Anfang Juli einen Jugendlichen für sexuelle Handlungen bezahlen wollen. Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken erklärte, geht aus der Anzeige der Familie des Jugendlichen nicht hervor, dass es zu sexuellen Handlungen kam. Es soll jedoch zu einem Treffen außerhalb von Lebach gekommen sein, bei dem der Pfarrer dem Jugendlichen das Geld übergeben habe. Gefragt nach der Höhe der Summe nannte die Staatsanwaltschaft einen "Betrag deutlich unter 100 Euro". Der Priester habe sich gegenüber den Ermittlern aber noch nicht geäußert, teilte die Staatsanwaltschaft mit.


Der 65-Jährige streitet die Vorwürfe ab. Er informierte das Bistum in der vergangenen Woche selbst über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Die Diözese leitete eine kirchenrechtliche Voruntersuchung ein und untersagte dem Pfarrer, öffentlich die Messe zu feiern und Sakramente zu spenden.

den ganzen Artikel auf "saarbrücker-zeitung.de" lesen

Freitag, 3. August 2012

Pfarrer wegen Missbrauchsvorwurf beurlaubt

Das Bistum Trier hat einen Pfarrer aus dem Saarland wegen des Verdachtes auf sexuellen Missbrauch beurlaubt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück.

Die katholische Kirche kommt nicht zur Ruhe. Das Bistum Trier hat einen Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Lebach wegen des Verdachtes auf sexuellen Missbrauch beurlaubt. Wie das Bistum am Freitag mitteilte, ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen den Priester.

Pfarrer weist Vorwürfe zurück

Ihm wird vorgeworfen, er habe Anfang Juli einen Jugendlichen für sexuelle Handlungen bezahlen wollen. Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken erklärte, geht aus der Anzeige der Familie des Jugendlichen nicht hervor, dass es zu sexuellen Handlungen kam.

Der beschuldigte Pfarrer streitet die Vorwürfe ab. Er informierte das Bistum selbst über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Die Diözese leitete eine kirchenrechtliche Voruntersuchung ein und untersagte dem Pfarrer öffentlich die Heilige Messe zu feiern und andere Sakramente zu spenden.

Bisher eine Aberkennung der Priesterrechte
Bislang leitete das Bistum Trier seit Februar 2010 17 kirchenrechtliche Voruntersuchungen wegen sexuellen Missbrauchs ein. Ein Fall endete mit der Aberkennung der Priesterrechte. (epd/red)

Quelle: sr-online.de

Krankenhaus trennt sich von Seelsorger


Das Krankenhaus im Kreis Neuwied, an dem ein katholischer Geistlicher mit pädophiler Vergangenheit beschäftigt war (siehe NR-Kurier-Bericht vom 1. August) hat sich von dem Seelsorger getrennt. Das erklärte ein führernder Mitarbeiter des Krankenhauses gestern gegenüber dem NR-Kurier.
Der Krankenhaus-Mitarbeiter sagte, es sei am Mittwoch ein Schreiben verfasst und an das Bistum Trier geschickt worden, in dem das Bistum aufgefordert worden sei, den Pfarrer von seinen Pflichten im Krankenhaus zu entbinden. Der Pfarrer verrichte seitdem auch keine Dienste mehr in diesem Krankenhaus. Es gibt dort einen weiteren, hauptverantwortlichen Pfarrer, der nun die komplette Seelsorge übernimmt. 

Unabhängig von den Vorgängen um den suspendierten Pfarrer sprechen Krankenhaus-Mitarbeiter offen Kritik am Verhalten des Bistums aus. Man habe sehr deutlich den Eindruck, dass sich das Bistum nicht um seine Mitarbeiter kümmert. Von sozialer Kälte ist die Rede und von Gleichgültigkeit gegenüber Menschen in schweren sozialen und emotionalen Notlagen. Ein Krankenhaus-Mitarbeiter wörtlich zum NR-Kurier: "Das Verhalten des Bistums - da fehlen mir die Worte!"  (Holger Kern)

Verurteilter Pfarrer arbeitet als Seelsorger im Krankenhaus - Kirche räumt Fehler ein

Geistlicher war wegen des Besitzes kinderpornographischer Fotos bestraft worden – Kirche räumt Fehler ein

Region. Ein katholischer Pfarrer ist seit längerem Seelsorger in einem Krankenhaus im Kreis Neuwied, obwohl er wegen des Besitzes kinderpornografische Fotos zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen seines Verdienstes verurteilt wurde.

Die katholische Kirche tut sich schwer mit der Frage, wie Geistliche eingesetzt werden sollen, denen pädophile Neigungen nachgewiesen wurden. Bis nächstes Jahr werden die Leitlinien der deutschen Bischofskonferenz zu diesem Thema überarbeitet. Die Krankenhausleitung war laut eigener Aussage beim Dienstantritt des Pfarrers nicht über dessen Vorgeschichte informiert gewesen. Mit dem heutigen Wissen über seine Vergehen hätte man einer Beschäftigung am Krankenhaus wahrscheinlich nicht zugestimmt, sagt ein Verantwortlicher des Krankenhauses zum NR-Kurier. Jetzt, einige Jahre später, stellt das Krankenhaus aber die Chance zur Resozialisierung des Pfarrers in den Vordergrund seiner Überlegungen. Der Mann habe seine Strafe bekommen und sich seit seiner Versetzung ans Krankenhaus nichts zuschulden kommen lassen, vielmehr durchweg gute Arbeit geleistet. Außerdem betreibe der Pfarrer nur Erwachsenenseelsorge. Ein Kontakt zu Kindern sei ausgeschlossen. 


In einem ähnlichen Fall vor kurzem in Mayen war ein katholischer Geistlicher sofort von seinen Pflichten als Krankenhausseelsorger entbunden worden, als seine pädophilen Neigungen bekannt wurden. Dieser Pfarrer ist, wie die Bistumspressestelle in Trier dem NR-Kurier auf Anfrage mitteilte, nicht entlassen worden, wie eine regionale Tageszeitung berichtete, sondern von einem Arzt arbeitsunfähig geschrieben worden.


den ganzen Artikel auf "nr-kurier.de" lesen




01.08.2012